Permalink

0

EDV-Probleme: Uni-Mitarbeiter warten auf Geld

Fast 7.000 Beschäftigte an nordrhein-westfälischen Universitäten gucken derzeit mit bangen Blicken auf ihre Kontoauszüge: Durch eine EDV-Umstellung beim Landesamt für Besoldung NRW wurde ihr Gehalt für April nicht ausgezahlt. Mitarbeiter mit neuen Verträgen oder Vertragsverlängerungen müssen nun alle händisch ins neue System eingespeist werden Wie lange das dauert, dazu können derzeit keine Angaben gemacht werden.

Häufig springen die Unis ein, in Münster, Bielefeld und Paderborn bekommen Mitarbeiter mit akuten Geldsorgen einen Vorschuss der Hochschule, bei der RWTH Aachen bekommt, wer nachweisen kann, dass ihm noch Geld vom Land zusteht, ein zinsloses Darlehen von maximal 350 Euro.

Problem: Es ist noch nicht klar, wann die EDV-Probleme gelöst sein werden.  Wer in einer finanziellen Notlage sei, solle sich bitte an seine Uni wenden, heißt es vom Amt. Telefonische Kontaktaufnahmen sind oft zwecklos, bis zu 60 Minuten hing eine studentische Hilfskraft aus Bielefeld – die schon seit Ende Februar auf ihr Geld wartet – in der Warteschlange. Für telefonische Rückfragen habe man derzeit keine Zeit, so die schlichte Antwort des Amtsleiters.

Auf der Internetseite des Amts findet sich übrigens kein Hinweis zu den Problemen der EDV-Umstellung oder wann die Mitarbeiter mit ihren Gehältern rechnen können.  Immerhin: Als „neu“ gekennzeichnet ist ein Kontaktformular.

Auch eine Reaktion der Landesregierung hierzu ist bisher nicht bekannt. Ist das das „Kümmern“, von dem „Landesmutter“ Hannelore Kraft immer spricht?

UPDATE:

Auch Spiegel Online berichtet jetzt von der Software-Umstellung. Kritisiert wird vor allen Dingen, dass die Umstellung zu Beginn des Sommersemesters, zu dem besonders viele Hilfskräfte eingestellt werden, erfolgte. Weitere Details gibt es hier auch zu den Betroffenen: „Laut Angaben des Landesamts für Besoldung und Versorgung (LBV) stehen momentan 5500 Zahlungen für April und 4050 für Mai aus.“ Nach Schätzungen eines RWTH-Mitarbeiters belaufen sich die Gehaltsrückstände des Landesamtes mittlerweile auf „mindestens drei Millionen Euro“.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.