Seit Jahren ist Nordrhein-Westfalen im bundesweiten Vergleich Schlusslicht bei der Betreuungsquote von unter Dreijährigen Kindern (U3). Das hat sich leider auch 2016 nicht geändert!
Fakt ist
Einmal im Jahr veröffentlicht das Statistische Bundesamt die aktuellen Zahlen über die Betreuungsquote von unter Dreijährigen in Kindertageseinrichtungen (Kitas) oder der öffentlich geförderten Tagespflege. Stichtag für die Daten ist jeweils der 1. März. Wie schon im Vorjahr belegt Nordrhein-Westfalen hierbei den letzten Platz. Der schlechte Trend bei der U3-Betreuung setzt sich damit auch im Jahr 2016 unaufhaltsam fort. Mit einer Betreuungsquote von 25,7 Prozent liegt Nordrhein-Westfalen abgeschlagen am Tabellenende. Spitzenreiter Brandenburg erzielt hingegen eine Quote von 57,2 Prozent und auch vergleichbare Flächenländer wie Baden-Württemberg (27,7 Prozent) und Bayern (27,2 Prozent) liegen vor Nordrhein-Westfalen. Besonders beim Durchschnittswert der gesamten Bundesrepublik von 32,7 Prozent wird deutlich, wie viel Nachholbedarf Nordrhein-Westfalen hat.
Noch im März 2016 hatte die SPD-Landtagsfraktion eine Pressemeldung veröffentlicht, in der sie ihre Investitionen in den Kita-Ausbau als Erfolg gefeiert hat. „Für das Kindergartenjahr 2016/2017 haben die Jugendämter circa 18.500 Betreuungsplätze mehr gemeldet als im vergangenen Jahr. Der Zuwachs ist damit doppelt so hoch wie im letzten Jahr. Das ist ein enormer Erfolg für unser Land und für die rot-grüne Landesregierung“. Mit Blick auf die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes wird deutlich, dass dies nur Zahlentrickserei ist. Prozentual gesehen lag die Betreuungsquote von unter Dreijährigen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2015 bei 25,9 Prozent. Damit ist man im Jahr 2016 sogar 0,2 Prozent schlechter als im Vorjahr. Und dass trotz der Vorschusslorbeeren der SPD-Landtagsfraktion im März diesen Jahres.
Auch die Betreuungsquote von Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren sieht nicht besser aus. Lag sie im Jahr 2015 noch bei 94,5 Prozent, so sind es in diesem Jahr lediglich 92,3 Prozent. Auch hier ist eine negative Entwicklung von -2,3 Prozent feststellbar.
Doch nicht nur der mangelnde Ausbau von Kitas ist ein Problem in Nordrhein-Westfalen, auch die Belastung der Bürgerinnen und Bürger aufgrund von deutlich auseinanderklaffenden Kita-Gebühren in verschiedenen Regionen, stellen ein erhebliches Problem dar. Dabei wird es vor allem in den Ruhrgebietsstädten Duisburg, Bottrop und Essen vergleichsweise teuer. „Es gibt in Nordrhein-Westfalen eine enorme Spreizung bei den Kita-Gebühren“ bestätigt Hans-Ulrich Liebern vom Steuerzahlerbund in diesem Zusammenhang.
Fazit
Die U3-Betreuung in Nordrhein-Westfalen ist und bleibt mangelhaft!
Statt der vollmundig angekündigten positiven Entwicklung verliert Nordrhein-Westfalen den Anschluss an andere Bundesländer. Die rot-grüne Landesregierung zeigt wieder einmal eindrucksvoll, dass sie ein zentrales Thema nicht unter Kontrolle hat und eine familienfeindliche Politik betreibt. Während viele Kleinkinder keinen Kita-Platz erhalten und junge Familien damit vor Probleme gestellt werden, sind auch die Kosten in vielen Regionen eine große Belastung für die Bürgerinnen und Bürger. Eine Besserung ist nicht in Sicht, vor allem, weil die SPD-Landtagsfraktion die Realität mit ihren eigenen Zahlen beschönigt.