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Trotz „Jägerlatein“: Kriminalität steigt 2014 in Nordrhein-Westfalen erneut!

EinbrücheInnenminister Ralf Jäger gab am 6. März 2015 bekannt, dass die Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung in Nordrhein-Westfalen erfolgsversprechend seien. Dabei vermittelte er den Anschein eines immer sicherer werdenden Nordrhein-Westfalens. Konkret sagte er: „Die Doppelstrategie aus Prävention und konsequenter Strafverfolgung zeigt Erfolge.“ Tatsächlich blieben besonders bei der Anzahl an Einbrüchen wichtige Fakten unberücksichtigt.

Fakt ist:

Während der Anteil an Wohnungseinbrüchen leicht zurückgegangen ist, ist die Zahl der Einbrüche in Keller und Waschräume um ganze 13,4 % gestiegen. Auch in Hotels gibt es eine Zunahme um 4,7 %. Für das Jahr 2014 ist grundsätzlich ein Anstieg der Verbrechen auf 1.501.125 verübte Straftaten zu verzeichnen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 1,1 %. Der Bereich Diebstahl insgesamt, wozu auch Wohnungseinbruchsdiebstahl gehört, ist von 656.558 auf 667.315 ausgeführte Diebstähle angestiegen. Das ist eine Zunahme um 1,6 %. Besonders hoch ist der Zuwachs im Bereich der Taschendiebstähle. Diese sind mit 53.759 im Vergleich zum Vorjahr um 8,5% gestiegen. Erschreckend sind auch die Zuwächse bei Ladendiebstählen (+7,7%) und Fahrraddiebstählen (+6,2%) in Nordrhein-Westfalen. Die negativen Zahlen reißen auch nicht im Bereich der Straßenkriminalität ab. Hier ist eine Zunahme um 1,1% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.

Im Ländervergleich ist Nordrhein-Westfalen schon im Jahre 2013 mit 1.484.943 Straftaten Schlusslicht. Bayern (635.131 Straftaten) oder Baden Württemberg (576.067 Straftaten) weisen vergleichsweise eine deutlich bessere Bilanz auf. Auch in der Kriminalitätsquote belegt Nordrhein-Westfalen bei den Flächenländern hinter Sachsen-Anhalt den vorletzten Platz mit einer Quote von 0,0832 verübten Straftaten je Einwohner. Eine aktuelle Forsa-Studie belegt, dass sich das auch im Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im öffentlichen Nahverkehr widerspiegelt. Nordrhein-Westfalen liegt auch hier hinter dem Saarland auf dem vorletzten Platz. Zudem befindet sich Nordrhein-Westfalen weiter beim Sicherheitsempfinden auf Bahnhöfen oder an Haltestellen im unteren Drittel.

 

Bundesland Sicherheitsempfinden in öffentlichen Verkehrsmitteln (100= höchste Sicherheit)
1.      Bayern 96
2.      Hessen 96
3.      Bremen 95
4.      Sachsen 95
5.      Baden-Württemberg 94
6.      Sachsen-Anhalt 93
7.      Mecklenburg-Vorpommern 92
8.      Hamburg 92
9.      Niedersachsen 92
10.  Rheinland-Pfalz 92
11.  Brandenburg 92
12.  Thüringen 91
13.  Berlin 89
14.  Schleswig-Holstein 88
15.  Nordrhein-Westfalen 88
16.  Saarland 87

 

Bundesland Sicherheitsempfinden auf Bahnhöfen oder an Haltestellen (100= höchste Sicherheit)
1.      Thüringen 79
2.      Bayern 77
3.      Hamburg 76
4.      Baden-Württemberg 76
5.      Berlin 75
6.      Schleswig-Holstein 75
7.      Niedersachsen 75
8.      Hessen 72
9.      Bremen 71
10.  Sachsen 69
11.  Nordrhein-Westfalen 66
12.  Sachsen-Anhalt 65
13.  Mecklenburg-Vorpommern 64
14.  Brandenburg 63
15.  Rheinland-Pfalz 62
16.  Saarland 60

Fazit:

Minister Jägers Aussagen über die Zahl der Einbrüche und der so vermittelte Schein von Sicherheit in Nordrhein-Westfalen muss nochmal korrigiert werden. (siehe Bild Artikel: Die Wahrheit über Einbrüche in NRW! vom 1.04.2015)

Nordrhein-Westfalen ist einmal mehr Schlusslicht. Kein anderes Bundesland weist so viele Straftaten auf wie das von SPD und Grüne regierte Land. Erschreckend sind die Zahlen vor allen Dingen bei Straftaten, wie Taschen- oder Fahrraddiebstahl, mit denen man immer wieder im Alltag, beispielsweise auf dem Weg zu Arbeit oder bei einem Spaziergang durch die Stadt, konfrontiert werden könnte. Immer wieder werden die Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens mit Kriminalität konfrontiert. Sei es mit Durchsagen an Bahnhöfen, die vor Taschendiebstahl warnen, oder das fehlende Fahrrad, das man abgeschlossen auf einem öffentlichen Platz abgestellt hat. Angesichts dieser Kriminalitätszahlen müssen die Aussagen zum Sicherheitsgefühl von Innenminister Ralf Jäger hinterfragt werden.

 

 

 

 

 

 

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