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Immer noch Defizite im nordrhein-westfälischen Schulsystem

In der Anfang März veröffentlichten Studie „Chancenspiegel Schule“ der Bertelsmann-Stiftung, gehörte Nordrhein-Westfalen in zahlreichen Bereichen erneut zu den Schlusslichtern. Bewertet werden vier Kriterien mittels verschiedener Indikatoren: Integrationskraft, Durchlässigkeit, Kompetenzförderung & Zertifikatsvergabe.

Fakt ist

Bei der Integrationskraft, die Inklusion der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Bedarf und Ganztagsbetreuung bewertet, erreicht Nordrhein-Westfalen lediglich einen Platz in der mittleren Gruppe. Die Anstrengungen der Landesregierung in diesem Bereich erzeugen offensichtlich wenig Wirkung.

Bei der Durchlässigkeit des Schulsystems versagt die Landesregierung beim Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“ komplett. Zwar liegen die Übergangsquoten zu Gymnasien im bundesweiten Mittelfeld, dafür wechseln 12-mal so viele Schüler von einer höheren auf eine niedrigere Schulart als umgekehrt. Diese Quote ist doppelt so schlecht wie der Bundeswert. Außerdem erhalten nur 37,8 Prozent der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss einen Ausbildungsplatz im Dualen System. Auch hier befindet sich Nordrhein-Westfalen im Tabellenkeller.

In der Kompetenzförderung, bei der Lese- und mathematische Kompetenz überprüft wird, erreichen die 15-Jährigen in Nordrhein-Westfalen vergleichsweise häufig geringe Mittelwerte in der mathematischen Kompetenz. Damit landen sie in fast allen Leistungsvergleichsstudien in der unteren Ländergruppe.

Schließlich bleiben noch die Abschlüsse der Schulabgänger. Immerhin verlassen in Nordrhein-Westfalen überdurchschnittlich viele Absolventen die Schule mit der Hochschulreife (54,1%). Weniger erfreulich ist hingegen der Wert bei Abgängern ohne einen Hauptschulabschluss. Dieser liegt mit 6,2 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (5,8%). Erschreckend ist besonders, dass 14,5 Prozent der Schüler mit Migrationshintergrund die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen.

Fazit

Das zentrale Politikversprechen von Hannelore Kraft und der rot-grünen Landesregierung – „kein Kind zurücklassen – wird mit der Bertelsmann-Studie in der Realität erneut widerlegt. Es zeigt sich, dass sich die Landesregierung in wenig effizienten und Ideologie behafteten Projekten verrennt. Diese Politik geht zu Lasten der Leistungsfähigkeit der Besten, die nicht das ihnen mögliche Lernniveau erreichen. Gleichzeitig hängt man die Schwächsten ab, die die Schulform wechseln müssen oder gar keinen Schulabschluss erreichen können. Diese Jugendlichen haben nur noch schlechte Chancen am Arbeitsmarkt, wie auch die schlechten Aussichten auf einen Ausbildungsplatz belegen. Um die, von Frau Kraft und Herrn Schulz so häufig zitierte „soziale Gerechtigkeit“, ist es also gerade in einem SPD-regierten Bundesland schlecht bestellt!

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