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Krafts „Kein Kind zurücklassen“-Politik ist gescheitert – Betreuungsqualität nicht verbessert

Nordrhein-Westfalen hat sich im Bereich der personellen Kinderbetreuungseinrichtungen nicht verbessert. Die Entwicklung im Vergleich zu anderen Bundesländern bleibt nach wie vor schlecht. Das hat eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung ergeben. Im Schnitt ist eine Betreuerin in Nordrhein-Westfalen für 3,6 Kinder in einer Krippe und 9,5 Kinder in einem Kindergarten zuständig. Mit diesem Personalschlüssel ist man gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt. Vor zwei Jahren lag Nordrhein-Westfalen bei der Betreuung der unter Dreijährigen immerhin noch über dem westdeutschen Schnitt. „Länder wie Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hamburg haben in den vergangenen zwei Jahren erkennbar mehr in die Betreuungsqualität investiert“, beschreibt die Studie. Der Idealzustand laut Bertelsmann-Stiftung wäre, dass eine Erzieherin eigentlich höchstens drei Kinder unter drei Jahren und 7,5 über drei Jahren zu betreuen habe. Von diesem Ziel ist Nordrhein-Westfalen von allen Bundesländern mit am weitesten entfernt. Fakt ist: Nordrhein-Westfalen hinkt in der Entwicklung mal wieder hinterher und das, obwohl das Projekt „Kein Kind zurücklassen“ eine Herzensangelegenheit von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist.

Problematisch sind laut des Ländermonitors auch die Arbeitsverträge von Kita-Mitarbeitern in Nordrhein-Westfalen. 58 Prozent aller ausgebildeten Fachkräfte unter 25 Jahren an Rhein und Ruhr haben nur einen befristeten Vertrag. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei 40 Prozent. In keinem anderen Bundesland ist die Befristungsquote für diese Altersgruppe so hoch. NRW-Familienministerin Ute Schäfer zeigt sich mit der U3 Betreuung zufrieden und erklärt, dass man auch im Ü3-Bereich „im guten Mittelfeld“ liegt.

Doch kann es wirklich der Anspruch von Nordrhein-Westfalen sein, einen Platz im „guten Mittelfeld“ zu belegen? Nein! Vielmehr ist das eine „Selbstverzwergung“ und untermauert den Anspruch, den die rot-grüne Landesregierung an das Bundesland und sich selbst hat. Einmal mehr schneidet Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu den anderen Bundesländern deutlich schlechter ab.

Nach der Bekanntgabe der Studie möchte das Familienministerium nun wieder in die Betreuungsqualität investieren. Da stellt sich die Frage, wie viel Geld möchte die rot-grüne Landesregierung noch wirkungslos investieren? Warum wird erst wieder investiert, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist?

In den letzten drei Jahren sind die Ausgaben des Familienministeriums von 60.4 Milliarden im Jahr 2013 auf 64.6 Milliarden im Jahr 2015 angestiegen. Seit dem Regierungsantritt im Jahr 2010 hat die rot-grüne Landesregierung etwa eine Milliarde Euro für den U3 Ausbau zur Verfügung gestellt. Diese Ausgaben sind gerade im Bereich der KITA-Betreuung sehr zu begrüßen, doch letztlich hat es in Nordrhein-Westfalen nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Hier zeigt sich: Quantität ist nicht gleich Qualität! Die Betreuungsqualität bleibt weiterhin stark ausbaubedürftig.

Fazit

Die rot-grüne Landesregierung und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beweisen mit ihrer Familienpolitik einmal mehr, dass sie den notwendigen Zeitpunkt zur Investition in die Betreuungsqualität verpasst haben. Wieder schneidet man in einem bundesweiten Vergleich deutlich schlechter ab und begnügt sich mit einer mittelmäßigen Leistung. Scheinbar ist Rot-Grün endlich einmal damit zufrieden, bei einem deutschlandweiten Vergleich nicht das Schlusslicht zu sein. Das kann und darf jedoch nicht das Ziel des bevölkerungsreichsten Bundeslands sein. Das Land und die Menschen haben mehr verdient.

Die „Kein Kind zurücklassen“- Politik von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist gescheitert. Sie lässt nicht nur Kinder zurück, sondern auch Eltern und Erzieherinnen im Stich.

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