Frau Kraft hat sich auf die Fahne geschrieben: „Kein Kind zurücklassen“. So steht es u.a. im rot-grünen Koalitionsvertrag 2012-2017. Daran muss sich die Ministerpräsidentin messen lassen.
FAKT IST:
Nach vier Jahren rot-grüner Bildungspolitik sind die Aufstiegsmöglichkeiten nordrhein-westfälischer Kinder im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich schlechter! Die veröffentlichten Zahlen zur Lernstandserhebung in Nordrhein-Westfalen und eine Studie zur frühkindlichen Bildung der Bertelsmann-Stiftung belegen dies nachdrücklich.
Bei den Lernstandserhebungen in Klasse 8 hinken Ruhrgebietskinder im landesweiten Vergleich hinterher. In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch liegen die Schülerinnen und Schüler immer hinter dem Landesdurchschnitt. 28 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Ruhrgebiet schaffen beim Verstehen unserer Muttersprache nicht den Sprung über die erste Kompetenzstufe. Landesweit sind es nur 20 Prozent. Im Fach Mathematik kommen 31 Prozent nicht über die erste Niveaustufe hinaus. Der landesweite Durchschnitt beträgt nur 25 Prozent.
Der Grundstein für ein gutes Bildungsniveau unserer Kinder wird mit der frühkindlichen Bildung gelegt. Doch auch hier weist Nordrhein-Westfalen enorme Defizite auf. Einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge fehlen in Nordrhein-Westfalen 17.500 Erzieherinnen und Erzieher. Eine besonders große Lücke mit 13.500 fehlenden Erziehern, wurde dabei im Ü3-Bereich diagnostiziert. In der Altersgruppe zwischen drei und sechs Jahren muss sich eine nordrhein-westfälische Erzieherin im Durchschnitt um 9,6 Kinder kümmern. Durch Aufgaben wie beispielsweise Teamgespräche, Urlaub oder Fortbildungen verbringt eine Erzieherin allerdings nur 75 Prozent ihrer Arbeitszeit mit pädagogischer Arbeit. Das bedeutet, dass sie sich um deutlich mehr Kinder als den errechneten statistischen Wert sorgen muss: nämlich 13. Bundesländer wie Bremen (Quote 1:7,7) und Baden-Württemberg (Quote: 1:8) weisen dagegen bessere Werte auf.
Fazit: „Kein Kind zurücklassen“ sieht anders aus!