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Rot-grüne Inklusionspolitik gescheitert

Ein Jahr nach der Einführung des Rechtsanspruchs auf Regelbeschulung auch für Kinder mit sonderpädagogischem Förderungsbedarf in Nordrhein-Westfalen bei Schülern, Eltern und Lehrer großer Unmut entstanden.

Fakt ist

Der erfolgreichen Inklusion mangelt es noch an vielen Dingen. Laut einer Online-Umfrage der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fehlen in Nordrhein-Westfalen mindestens 6.500 Sonderpädagogen, Räume für den gemeinsamen Unterricht, Zeit und Strukturen für bessere Lehrerberatung sowie kleinere Klassen. Darüber hinaus sind auch die Schulleiter unzufrieden mit den bisherigen Inklusionsversuchen der rot-grünen Landesregierung. 75 Prozent rufen nach sonderpädagogischer Unterstützung. 53 Prozent halten eine zusätzliche Stelle, 28 Prozent sogar zwei zusätzliche Stellen für erforderlich. Die meisten allgemeinen Schulen verfügen gar nicht oder nur zum Teil über nötige Materialausstattung, um behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam zu unterrichten. „Allein diese Aspekte erfordern von der Landesregierung deutlich mehr Ressourcen“ sagte GEW-Vorsitzender Schäfer. 7.000 Lehrer fehlen demnach laut der GEW. Auch die geforderte Klassengröße von maximal 20 Kindern ist in Nordrhein-Westfalen bisher nicht ansatzweise umsetzbar. Letztlich fehlt es an allem, um die Inklusion weiter voranzutreiben.

Fazit

Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums von Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen hatte die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann noch Mitte des Jahres erklärt:

„Inklusion ist ein Kinderrecht, sie ist kein Kinderspiel.“

Ein halbes Jahr später muss die rot-grüne Landesregierung erkennen, dass ihre Inklusionspolitik gescheitert ist. Sowohl die Ressourcenausstattung als auch das fehlende Lehrpersonal wird von Schulleitern und Verantwortlichen scharf kritisiert. Die Kostendeckung für Inklusionshelfer ist seit der Einführung des Inklusionsrechts nicht geklärt.

Auf die gebetsmühlenartig von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Schulministerin Sylvia Löhrmann vorgetragene Regierungsmaxime des „Kein Kind zurücklassen“ folgt bei der Inklusion die traurige Ernüchterung, dass die getroffenen Maßnahmen der rot-grünen Landesregierung nicht geeignet und/oder bei weiten nicht ausreichend sind, um die selbst gesteckten Ziele zu verwirklichen.

Schüler, Eltern und Lehrer äußern zu Recht ihre Enttäuschung über das planlose Vorgehen der Landesregierung.

UPDATE (2. Dezember 2015)

Die CDU-Landtagsfraktion hat einen Antrag zu Unterstützungszentren für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung eingebracht. Tenor des Antrags: „Unsere Lehrkräfte dürfen bei der Inklusion nicht mit Aufgaben belastet werden, die sie nicht leisten können.“ (Pressemitteilung von Dr. Annette Bunse MdL)

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