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Nach Nullwachstum: Zukunftsperspektiven für Nordrhein-Westfalen in Gefahr

„Die Zahlen sind nicht gut, sie sind ein Auftrag für uns gegenzusteuern.“

Mit diesem Zitat hatte Hannelore Kraft auf ihrer diesjährigen Landespressekonferenz am 6. April 2016 die missliche Wirtschaftslage in Nordrhein-Westfalen gerechtfertigt. Nachdem die Wirtschaft erstmals in Nordrhein-Westfalen nicht gewachsen ist, sind nun auch die Zukunftsperspektiven für nordrhein-westfälische Städte und Kreise eher schlecht. Vor allem das Ruhrgebiet weist hier wieder einmal einen bedrohlichen Trend auf.

Fakt ist

Die Ergebnisse des Prognos Zukunftsatlas 2016 sind für Nordrhein-Westfalen deprimierend. Erst auf Rang 21 taucht mit Düsseldorf die erste nordrhein-westfälische Stadt in dem Ranking auf. Doch die größten Probleme bereiten dem Land die Ruhrgebietsstädte. Besonders in Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen und Herne werden hohe Risiken für die Zukunft prognostiziert. Der Leiter der Studie, Peter Kaiser, sieht die Gründe hierfür vor allem in der hohen Verschuldung, Arbeitslosigkeit und den Soziallasten.

Nicht nur in der problematischen Region Ruhrgebiet ist die Lage für Nordrhein-Westfalen alles andere als Spitze. Insgesamt zeigt sich wieder deutlich, dass Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu anderen Bundesländern hinterher hinkt. „Das doppelte Gefälle zwischen West und Ost sowie Süd und Nord bleibt unverändert“, so Projektleiter Kaiser.

Auch diese Zahlen sind eigentlich keine neue Erkenntnis. Bereits das Städteranking zu den Zukunftsperspektiven der 30 größten Städte des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) und der Privatbank Berenberg im Herbst des vergangenen Jahres kam zu dem Ergebnis, dass die Entwicklung der nordrhein-westfälischen Städte eine negative Tendenz aufweist. Die Ruhrgebietsstädte landeten hier auf den hinteren Plätzen und auch die Rheinmetropolen rutschen von den vorderen Plätzen ab. Die Gründe für den Abfall waren auch hier schon der Bevölkerungsrückgang und der Verlust an Arbeitsplätzen. „Der Abstand dieser schrumpfenden Städte zu den wachsenden, sich erfolgreich entwickelnden Städten vergrößert sich zunehmend“, erklärte Hans-Walter Peters, Sprecher der Privatbank Berenberg.

Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos hat Ende Mai den Zukunftsatlas 2016 veröffentlicht. Bei diesem handelt es sich um ein Standortranking aller 402 Kreise und Städte in Deutschland. Unterschiedliche Indikatoren wie Arbeitsmarkt, soziale Lage und Wohlstand werden hierbei berücksichtigt. Neben dem Ranking werden die Städte und Kreise hier in Klassen von 1-8 unterteilt (1 „sehr hohe Chancen“  bis 8 „sehr hohe Risiken“). Auch der sogenannte Digitalisierungskompass ist mit aufgenommen, welcher bewertet wie sehr Digitalisierung als Chance für die Region wirkt.

Fazit

Die Wirtschaftslage in Nordrhein-Westfalen ist so angespannt wie nie zuvor. Jetzt kommen auch noch schlechte Aussichten für unsere Städte und Kreise hinzu. Und was macht die rot-grüne Landesregierung: Nichts! Sie scheint alle Studien und deren Ergebnisse zu ignorieren und wirft der Opposition vor, das Land schlechtreden zu wollen. Dabei sind es unabhängige Studien, die die Landesregierung nicht nur in Alarmbereitschaft versetzen, sondern auch zum Handeln auffordern sollte.

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