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Rot-Grün hat das Ruhrgebiet im Bildungsbereich abgehängt

Die Landesregierung spricht immer wieder von den „erheblichen Fortschritten im Bildungsbereich“. 200 Milliarden Euro habe Rot-Grün in die Bildung investiert. „Wir haben die Kernkompetenzen in der Schule gestärkt, also Mathematik, Deutsch und Englisch“, behauptet Hannelore Kraft in einem Interview mit der Aachener Zeitung (27.4.2017). Dies ist falsch. Eine Analyse der Lernstandserhebungen im Ruhrgebiet, die das Recherchemagazin CORRECTIV.RUHR durchgeführt hat, zeigt, dass es eklatante Mängel gibt und viele Schüler unterdurchschnittliche Leistungen zeigen.

Fakt ist:

Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen machen deutlich: Die Behauptung von Hannelore Kraft, die Kernkompetenzen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch gestärkt zu haben, stimmt nicht. Fast jeder dritte Hauptschüler in Essen, der in einem Grundkurs unterrichtet wird, erreicht noch nicht einmal das erste Leistungsniveau, berichtet CORRECTIV.RUHR. In Essen und Dortmund fallen rund 30 Prozent der Achtklässler im Fach Mathematik in die Kategorie Risikoschüler, in Gelsenkirchen sogar 38 Prozent.

Erschreckend ist laut „Chancenspiegel Schule“ zudem die Schulabgängerquote von ausländischen Schülern ohne Hauptschulabschluss. Diese lag in Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 2014 bei 14,5 Prozent (Bundeswert 12,9 Prozent). Um diese dramatische Lage im Ruhrgebiet zu verbessern, fordern Bildungsforscher und Sozialarbeiter zwingend eine bessere Unterstützung, damit die benachteiligten Kinder nicht auf der Strecke bleiben. Ein großer Teil des Ruhrgebiets ist im Bildungsbereich jedoch bereits abgehängt. Wenn Hannelore Kraft also behauptet, dass ihre Regierung 200 Milliarden Euro in die Bildung investiert habe, fragt man sich, wo das ganze Geld geblieben ist. Im Ruhrgebiet augenscheinlich nicht.

In Nordrhein-Westfalen gibt es zudem viel zu wenige Schulsozialarbeiter/-innen. Derzeit kommt ein Schulsozialarbeiter auf mehr als 650 Schulkinder, erklärt Wolfgang Foltin, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit gegenüber CORRECTIV.RUHR, ideal wäre ein Schulsozialarbeiter auf 150 Schüler. Denn Schulsozialarbeit bedeutet Chancen, Integration und Zukunftsgerechtigkeit für unsere Kinder und Jugendlichen.

Fazit:

Selbst wenn Hannelore Kraft behauptet, ihre Regierung habe intensiv in die Bildungspolitik investiert, steht fest: Das Geld ist an vielen Stellen nicht angekommen. Gerade im Ruhrgebiet zeigen sich eklatante Mängel und Unterschiede im Bildungsbereich. Bezeichnend: Auf Anfrage von CORRECTIV konnte das Schulministerium keine Programme nennen, die speziell auf die Problemsituation im Ruhrgebiet zugeschnitten sind.

 

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