Ausgangslage
Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld, betont, dass in Nordrhein-Westfalen die Ausbildungsbedingungen für junge Leute dringend verbessert werden müssen. Während in allen anderen Bundesländern mehr Ausbildungsplätze als Bewerber vorhanden sind, ist die Situation in Nordrhein-Westfalen umgekehrt. 116 Bewerber müssen um 100 Stellen kämpfen. Ähnlich ist die Lage nur in Berlin, wo es 114 Bewerber sind. Damit ist Nordrhein-Westfalen erneut Schlusslicht im Vergleich der Bundesländer.
Quelle: Agentur für Arbeit
Fakt ist:
Im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen in Nordrhein-Westfalen wurde vereinbart, dass es eine Ausbildungsgarantie geben solle. In der Wirklichkeit ist man von einer Ausbildungsgarantie weit entfernt.
Die Fantasiespiele von Rot-Grün gehen in Nordrhein-Westfalen nicht auf. Das Ziel der Landesregierung vom letzten Jahr, 3.000 zusätzliche Lehrverträge abzuschließen, ist gescheitert.
Im Koalitionsvertrag angedachte Maßnahmen werden gar nicht erst durchgesetzt. So zeigen sich Wirtschaftsvertreter erleichtert, dass es nach den jüngsten Gesprächen mit Landesregierung und Gewerkschaften auch 2016 nicht zu einer starren Ausbildungsquote kommen wird.
Schließlich liegt das Problem nicht bei der Wirtschaft. Der Verband „Unternehmer NRW“ weist darauf hin, dass die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze mit über 100.000 Plätzen auf dem höchsten Niveau der vergangenen 11 Jahre liegt. Seit 2006 ist die Zahl der betrieblich gemeldeten Ausbildungsplätze um 11 Prozent gestiegen.
Was bleibt?
Wie schon bei den verheerenden Zahlen zur Armutsentwicklung in Nordrhein-Westfalen, so wird auch bei den Ausbildungsplätzen deutlich, dass die rot-grüne Landesregierung zu wenig unternimmt, um Chancen gerade für junge Menschen zu schaffen und sozialen Aufstieg zu ermöglichen.
Man fragt sich angesichts dieses weiteren letzten Platzes: Was tut die Landesregierung konkret, um jedem Ausbildungssuchenden eine Ausbildungsplatzgarantie zu geben? Was unternimmt die Landesregierung, damit junge Menschen Nordrhein-Westfalen wegen möglicher Perspektivlosigkeit nicht verlassen?