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Schulleitermangel in Nordrhein-Westfalen – fehlende Anreize für Pädagoginnen und Pädagogen

Würde Sie Ihr Kind an einer Grundschule anmelden wollen, die aktuell keinen Schulleiter hat? Nein? Dann geht es Ihnen nicht anders als 52 Prozent der Eltern in Nordrhein-Westfalen. Eine Umfrage des Verbandes für Erziehung und Bildung (VBE) hat ergeben, dass 52 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder ihr Kind wahrscheinlich nicht an einer Schule ohne Schulleiter anmelden würden. Deutschlandweit sind es 49 Prozent. Damit liegt Nordrhein-Westfalen hinter dem Bundesdurchschnitt. Dieser Wert ist aber nicht dem diffusen Unbehagen oder dem Wunsch nach bester Schulbildung für die eigenen Kinder geschuldet, sondern hat einen konkreten Hintergrund:

Denn Fakt ist,

dass nach Informationen des Verbandes für Erziehung und Bildung (VBE) unter die 1.097 unbesetzten Stellen an den 2.974 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen 435 unbesetzte Schulleiterstellen und 662 offene Stellvertreterposten fallen. Das betrifft besonders die Grundschulen. Hochgerechnet heißt das: Jede siebte Grundschule in Nordrhein-Westfalen hat keinen Chef bzw. keine Chefin (Quelle: VBE). In Niedersachsen waren 132 von 1.700 Schulleitungsstellen nur kommissarisch besetzt und in Sachsen 44 Stellen (FAZ.net). „In Berlin und Sachsen-Anhalt werden den Angaben zufolge rund acht Prozent der Schulen nur kommissarisch geleitet“ (Saarländischer Rundfunk).

Die CDU sieht die Problematik nicht besetzter Schulleiterpositionen darin, dass Pädagoginnen und Pädagogen der Anreiz fehlt, sich auf die freie Stelle zu bewerben. Fehlendes Verwaltungspersonal und ein immer Mehr an Verwaltungsaufgaben, die Grundschulleiter zu bewältigen haben, z.B. Statistiken, Ablagen, Protokollführung, Weiterleitung von Informationen an Gremien und der Bereich der Dokumentation, lassen den Beruf des Schulleiters immer unattraktiver werden.

Und was macht die Landesregierung? Anstatt die Schulleiter von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, lässt Rot-Grün, in Verantwortung Schulministerin Sylvia Löhrmann, das erfolgreiche Projekt der Schulverwaltungsassistenz auslaufen: „Es werden keine neuen Leute eingestellt“, heißt es laut „Der Westen“ im Schulministerium, „wir investieren lieber in pädagogisches Personal.“ Dieses pädagogische Personal muss dann die Verwaltungsarbeit wieder selbst stemmen.

Damit unsere Kinder eine gute Bildung von der ersten Klasse an bekommen, will die CDU mit ihrem Antrag (Drucksache 16/4432) in dieser Woche im Schulausschuss die Landesregierung auffordern, die Leitungsfunktion einer Grundschule wieder attraktiver zu machen. Denn nur so kann der Schulleitermangel an Grundschulen in Nordrhein-Westfalen behoben werden und verloren gegangenes Vertrauen der Eltern zurückgewonnen werden.

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