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Wie die rot-grünen Steuerpläne auch Sie treffen:

Die SPD-Steuerpläne auf einen Blick

Die SPD-Steuerpläne auf einen Blick (Link)

Nur „einige Steuern für wenige“ (SPD-Wahlprogramm, S. 12 ) wolle eine von ihm geführte Bundesregierung im Fallen eines Wahlsiegs erhöhen, wird der SPD-Kanzlerkandidat nicht müde zu betonen. Stellt sich nur die Frage, wer die „wenigen“ denn nun genau sind. Wie der Focus berichtet, werden weit mehr als die ‚oberen Zehntausend’ von den rot-grünen Steuerplänen direkt betroffen und belastet werden.

Der Focus (Ausgabe 36/2013) hat den Steuerprofessor Lars Zipfel einmal ausrechnen lassen, wen die rot-grünen Steuerpläne wirklich betreffen:

  • Single, Arbeitnehmer ohne Kinder: ab einem Jahresbrutto von 60.000 € beginnt, wenn es nach den Grünen geht, eine höhere Belastung (in diesem Fall um 208 € jährlich).
  • Ehepaar ohne Kinder, ein Partner arbeitet voll, der andere Teilzeit: Die grünen Steuerpläne führen schon bei einem Brutto-Einkommen von 12.000 € zu einer Mehrbelastung von 132 € jährlich, bei 20.000 € brutto wird es 221 € im Jahr teurer.
  • Ab einem Jahresbrutto von 43.000 € schlägt in Steuerklassen I, II und IV die Progression voll zu. Von einer Gehaltserhöhung von 1.000 € kommt netto wenig an: Geht es nach der SPD, landen nur 487 € netto im Portemonnaie, bei den Grünen „immerhin“ 493 €. Heißt aber gleichzeitig: Mehr als die Hälfte landet beim Staat.
  • Familie mit 2 Kindern, ein Elternteil ist Alleinverdiener: Die SPD-Pläne belasten die Familie schon ab 50.000 € Bruttoeinkommen (-73 € jährlich), bei den Grünen steigt die Belastung ab 70.000 € brutto – dann aber schon um 554 € im Jahr. Übrigens: Die Linken belasten Alleinverdiener-Ehen schon ab 20.000 € Einkommen erheblich – nämlich mit 1.108 € zusätzlichen Abgaben pro Jahr.
  • Berufstätige Eltern, gleiches Einkommen, zwei Kinder: Geht es nach den SPD-Plänen, wird es ab 50.000 € im Jahr teurer – und zwar um 177 € jährlich.
  • Die Steuerpläne der Grünen betreffen vor allen Dingen die klassische Mittelschichtfamilie mit einem Alleinverdiener – durch den Wegfall des Ehegattensplittings sowie durch den Wegfall der Mitversicherung in der Krankenkasse.
  • Auch Alleinerziehende (Steuerklasse II und zwei Kinder) werden bei der SPD bereits ab 40.000 € Jahresbrutto (-43 €), bei den Grünen ab 60.000 € Bruttoeinkommen belastet. Das Streichen des Betreuungsfreibetrags, wie die SPD es plant, kann bei Alleinerziehenden mit zwei Kindern bei einem monatlichen Bruttoeinkommen von 3.000 € schon ein monatliches Minus von 50 € auslösen.

So kompliziert diese Berechnungen klingen –

FAKT IST:

Die Steuerpläne von SPD und Grünen treffen nicht nur „einige wenige“ oder die berühmten „oberen Zehntausend“. Deutsche Vollzeitarbeitnehmer in der Privatwirtschaft verdienen laut OECD im Durchschnitt 44.811 € brutto im Jahr. Und würden die Steuerpläne von SPD und Grünen durchaus in ihren Portemonnaies zu spüren bekommen.

Das gibt auch SPD-Allzweckwaffe Thomas Oppermann in der Talkshow „hart aber fair“ (Sendung vom 18. März 2013) zu: „Die Erhöhung des Spitzensteuersatzes soll nach dem Willen der SPD bei einem Einkommen von 64.000 Euro beginnen, sagte er. „Über 43, 44 Prozent klettert er langsam hoch.“ Und nein, mit 64.000 Euro sei man kein Großverdiener, schob er hinterher“ (Welt am Sonntag, 24. März 2013).

Fazit: Nein, die SPD will nicht „in alle Brieftaschen greifen“*. Aber die oben aufgeführten Beispiele zeigen, dass es am Ende doch ziemlich viele Geldbeutel treffen würde.

* Der SPD-Kanzlerkandidat beschwerte sich über die „Propaganda- und Windmaschine“, die behaupte, die SPD würde „in alle Brieftaschen greifen“ (dpa, 18. Mai 2013)

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